Niklaus hatte mich entlassen und ich war schnell nach Hause geeilt um mich entsprechend zu kleiden. Dann ging ich zurück in den Innehof des Schloßes um die Wachen entsprechend einzuweisen und zu trainieren. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf geflochten und meine Rüstung angelegt. Mit dem Schwert am Gürtel und meinem eisigen Blick ging ich auf die Wachen zu, die sich versammelt hatten um unterwisen zu werden.
Ich stellte mich vor die Meute und stämmte die Hände in die Hüfte um meine Anspreche zu halten.
"Wie ihr wisst steht bald der Maskenball an. Mein Herr bat mich die Wachen dafür zu schulen und zu unterweisen." begann ich und sah jeden einzelnen eindringlich an. "ich will das euch bewusst ist wie gefährlich dieser Ball sein kann und wie wichtig es ist, das ihr eure Aufgabe gut macht." ich begann vor ihnen auf und ab zu laufen. "sollte einer von euch einen Fehler machen, sorge ich persönlich dafür, dass ihr nie wieder einen Fuß auf das Schloßgelände setzen werdet." versprach ich mit eiskalter Stimme. Dieser Ball war lange geplant und nach dem Krieg eine willkommene Abwechslung für alle Teilnehmer.
"Ich will das ihr hart trainiert!" sagte ich mit nachdruck. "Fangt an!" schrie ich als sie sich immer noch nicht bewegen wollten. Dann stellte ich mich etwas abseits hin und beobachtete die anderen.

Ich hatte die Lady bemerkt, die sich genährt hatte. Als sie neben mir stand und mich ansprach drehte ich mich etwas zu ihr. Ich lächelte sie an. Ich wusst wer sie war. Kaleb hatte mir einst von ihr erzählt und ich hatte sie einmal gesehen.
"Bitte nennt mich Evangeline, MyLady." antwortete ich ihr und knickste dann. Ich wusste, dass sie zu Max gehörte und somit stand sie über mir. "Und ja ich trainiere die Wachen für den Maskenball der vor der Tür steht." unterrichtete ich sie. Dann musste ich lachen. So hatte das noch keiner genannt.
"Eine sehr interesannte Bezeichnung, MyLady." gestand ich und sah dann kurz zu den Wachen, die das Traning etwas verlangsamt hatten als sie mitbekamen, dass sie sich unterhielt.
"Was ist das denn hier?" sagte ich laut Ich sah Callie an "Entschuldigt bitte MyLady aber anders lässt sich mit denen nicht umgehen." sagte ich leise zu ihr. Dann trat ich einen Schritt vor und sah die Wachen finster an.
"Genau das meinte ich. Ihr wisst nicht was auf dem Spiel steht. Die Königsfamilien des Landes sind hier und somit ist diese Veranstalltung ein perfekter Ort um und anzugreifen." ich zog mein Schwert und griff schnell eine der Wachen an die zusammen zuckte und sich nicht wehrte.
"Was soll das" ich kochte vor Wut. "seht zu dass ihr traniert sonst lass ich euch Hängen." keifte ich und ging dann zu Callie zurück.
"Entschuldigt MyLady die Wachen sind neu. Nach dem Krieg mussten wir neu suchen und leider haben sie sich noch nicht an die Aufgabe gewöhnt. Was verschlägt Euch hier her." wollte ich von ihr wissen.

Sie schien wirklich freundlich zu sein. Das gefiel mir. Nicht das es nicht genug nette Wesen hier in den Mauern des Schloßes gab aber ich hatte selten Zeit und Gelegenheit mit ihnen zu verkehren.
"Es ist mir ebenfalls eine Ehre MyLady Callie." sagte ich freundlich. Sie war wirklich wunderschön und Max hatte sie sehr gern. Das wusste ich von Kaleb. Aber das würde ich ihr nicht sagen. Ich wusste dass die Herrschaften nicht viel davon hielten wenn man tratschte. Ich hörte ihr zu als sie mir erzählte, warum sie hinaus gekommen war. Ich war etwas überrascht, denn scheinbar war meine Stimme zu laut gewesen. Etwas unsicher sah ich mich im Schloßhof um.
"Entschuldigt, dass ich Euch durch meine Stimme dazu veranlasst habe heraus zu kommen." entschuldigte ich mich bei ihr. Ich wollte sicher nicht das ganze Schloß unterhalten aber scheinbar hatte ich das geschafft.
"Aber es freut mich, dass Ihr Euch dafür interessiert." meinte ich ehrlich "Gerne könnt Ihr zusehen. Ich habe nichts dagegen wenn Ihr zusehen wollt." meinte ich ehrlich und lächelte.
"Wenn Ihr wünscht kann ich Euch gerne einiges zeigen." bot ich ihr an. Ich wusste nicht ob Max etwas dagegen haben würde, aber ich war der Meinung, dass sie selbst eine solche Entscheidung treffen konnte. Dann sah ich sie kurz entschuldigend an, zog erneut mein Schwert und sprang auf eine der Wachen zu, die wieder nicht richtig aufpasste. Diesmal verletzte ich sie. Ich strafte sie nur mit einem wütenden Blick, denn ich hatte keine Worte mehr für dieses törichte Verhalten. Ich nahm mir vor mit Niklaus darüber zu sprechen. Dann ging ich zurück zu Callie.
"Gefällt es Euch hier, MyLady?" erkundigte ich mich.

Es war nicht verkehrt das man diesen Ort mied. Wir waren an sich nicht sehr erpicht darauf, dass man wusste was hier los war aber manchmal ließ es sich nicht vermeiden. Ich mochte MyLady Kayla auch nicht besonders aber das kehrte ich bei Hofe nicht nach außen. Nur mein Bruder wusste davon. Aber ich war mir sicher, dass Niklaus ebenfalls davon wusste.
"Gefällt Euch das Dasein als Vampir?" wollte ich wissen. Sie war noch nicht lange so und ich kanntes es ja nicht anders. Ich war ein geborener Vampir und hörte mir aber immer gerne Geschichten der Menschen an. Die Erleichterung durchfuhr mich als sie mich wissen ließ dass sie gar nicht so weit weg war, als sie mich hörte. Ich sagte zwar nichts weiter dazu aber dennoch war ich dankbar für diese Auskunft. Dann lachte ich
"Was habt ihr bis jetzt getan MyLady?" wollte ich wissen "den frischen Wind mögen die Männer zumeist nicht." sagte ich lachend "sie haben ihre Probleme damit, dass ich hier zum Teil das Komando habe." ich zuckte mit den Schultern "aber ich habe zwei Brüder ich weiß wie man sich durchsetzt." scherzte ich und spielte mit meinem Zopf. Als sie dann auf mein Angebot einging und meinte, dass sie nur etwas unpassend gekleidet war lächelte ich.
"Das ist wohl war. Verzeit mir meine Taktlosigkeit." ich senkte den Blick und war etwas nervös. Ich war so überrascht und erfreut gewesen, dass sie hier war und sich für das interessierte was ich tat. Sie schwärmte von dem Leben hier und ich nickte zustimmend.
"Es ist sehr schön zu hören dass es Euch hier gut geht MyLady." sagte ich ehrlich
"Es ist auch schön ein neues Gesicht hier zu haben." dann lehnte ich mich an die Mauer und schnaubte
"ich brauche neue Wachen. Das ist ja ein Zustand... dass das SChloß noch nicht überrannt wurde ist ein Wunder." ich blickte finster drein

"Es ist verwunderlich, dass man hier normal leben kann, nicht wahr." ich lächelte "aber was ist schon normal." gab ich zu bedenken. "ich kenne es nicht anders." gestand ich. "ich kann verstehen, dass es ungewohnt für sie ist." meinte ich zu ihr. "Sicher werdet ihr Euch schnell eingewöhnen, MyLady." machte ich ihr Mut.
"Ich kann Euch gerne etwas herum führen." bot ich ihr an. "ich kenne das Schloß sehr gut." wie sollte es auch anders sein. Immer hin lebte ich seit mehreren Jahrhunderten hier. Dann lachte ich wieder .
"Danke für Eure Worte. Es ehrt mich sehr dass Ihr mich so lobt." gestand ich ehrlich. Natürlich war Niklaus auch nie sparsam mit seinem Lob aber ich war seine persönlich Leibwache. Er wusste, was er an mir hatte. Und ich war mehr als dankbar dafür, dass er trotz meiner Schwäche - meiner Gefühle - großte Stücke auf mich hielt. Ich war wirklich stolz auf mich. Ich lebte für meinen Beruf hier und ich war mehr als glücklich damit. Ich konnte meine Brüder recht oft sehen, was mir persönlich am wichtigsten war. Bei Ihrer Frage musste ich überlegen. Es war eine halbe Ewigkeit aber es kam mir gar nicht so vor.
"man vergisst die Zeit irgendwann, MyLady." antwortete ich "Aber wenn ich mich recht entsinne sind es mehr als 500 Jahre." Ich begann in Erinnerungen zu schwelgen. Die Zeit davor war grausam gewesen. Kaleb war fort und ich am Ende. Erst als er wieder da war, war ich in der Lage die Familienehre weiter zu führen.
"Aber es fühlt sich nicht so lange an." erklärte ich ihr "Die Zeit hier ist so abwechslungsreich wie schön." ich lächelte verträumt "Mein Herr ist gnädig mit mir und ich schulde ihm eine Menge." Die Wachen hatten eine Pause eingelegt und ich sagte erstmal nichts dazu. Ich hatte keine Lust mich weiter aufzuregen. Sie würden ihre Strafe dafür erhalten.
"Sicher werdet ihr die Zeit irgendwann auch vergessen. Die Jahre verfliegen nur so wenn man eine Aufgabe hat die einen erfüllt." ich sah zum Himmel hinauf. Die Wolken hingen tief über den Türmen des Schloßes. "ich hoffe man Euch unterrichtet über die Gefahren der Sonne." erkundigte ich mich ehe ich sie wieder ansah. Dann nickte ich
"Ich denke auch dass es sich einrichten lässt, dass man das faule Pack ersetzt." knurrte ich in die Richtung der Wachen die schlagartig wieder begannen zu trainieren. Ich konnte nicht anders und musste lachen. Dann flüsterte ich ihr zu. "manchmal reicht es nur zu drohen."