Callie's Worte überraschten mich etwas. Mit solch einer Angst hatte ich nie zu kämpfen gehabt und um die Mätressen und Mägde die uns bereitwillig zur Verfügung standen machte ich mir keine Gedanken. Ich kannte es nicht anders. Es war auch zum Teil Bequämlichkeit, dass wir dies taten.
"Nunja diese Angst ist nur zum Teil berechtigt gewesen, MyLady. Es hätte sich keiner Absichtlich an Euch vergangen. Ich bin mir sicher das Max das nicht geduldet hätte." wenn ich eines wusste, dann das mit Max nicht zu spaßen war. Es war sicher nicht leicht sich eine solche Angst einzugestehen und dann noch offen darüber zu sprechen. Ich für meinen Teil teile solche Ängste nur mit meinen Brüdern. Dann nickte ich.
"Sehr gerne. Sobald ich mit dem Traning fertig bin hätte ich Zeit. Wenn Euch das recht ist." bot ich ihr an und lächelte. Das Schloß konnt ein Irrgarten sein, wenn man sich nicht auskannte. Anfangs hatte auch ich Probleme damit gehabt.
"Ich bin immer dankbar für Lob, MyLady. Nicht das mein Herr mich nicht lobt aber er ist der Einzige. Ich habe sonst ehr wenig Kontakt zu Bewohnern des Schloßes." gestand ich "Zumal Ihr mich heute das erste Mal seht." sagte ich leise. Aber scheinbar hatte ich einen guten ersten Eindruck hinterlassen. ICh nickte nochmal um erneut zu bestärken, dass ich bereits ein halbes Jahrtausend hier war.
"Nunja ich seit 474 nicht gealtert." ließ ich sie wissen. "Daher ist es ja fast ähnlich." naja das stimmte nicht aber ich war an sich ja auch nicht alt. Ich war 26 Jahre den rest hatte ich gelebt. "Aber es wird hoffentlich eine schöne Zeit bei uns werden." versuchte ich sie zu überzeugen. Als sie meinte, dass Max ihr gesagt hatte, dass sie die Sonne meiden sollte lächelte ich.
"Sehr umsichtig von ihm." meinte ich ehrlich "ich bin mir sicher, dass Ihr keinen besseren Lehrmeister haben könnt." sagte ich. "Er ist streng aber gerecht. Er ist ein wundervoller Herrscher. Es könnte keinen besseren geben." Sie wusste das Niklaus das genauso sah. Callie lachte mit mir und ich fand das erfrischend und schön. Ihre Unbeschwertheit war wirklich schön und würde dem Schloß sicher etwas mehr Liebe einhauchen. Manchmal war es hier sehr kühl aber das lag daran das weder mein Herr noch Max eine Frau an ihrer Seite hatten. Mit Callie würde sich das - zumindest für einen - hoffentlich ändern. Ihre Frage beantwortete ich erst mit einem Nicken.
"Ja meine Brüder sind auch Leibwachen der Lestart." begann ich "Kaleb ist mein älterer und Damien mein jüngerer Bruder." fuhr ich fort "Aber sie sich anders als ich. Sie sind kühler. Sie können ihre Gefühle nicht zeigen. Falls sie welche haben." scherzte ich und lachte dann "Kaleb ist MyLady Kayla's Leibwache aber im Moment ist er verletzt. Der Krieg hat ihm fast das Leben gekostet." meine Stimme wurde leiser. Der Anblick von ihm in seinem Bett - so hilflos - das war grausam.
"Aber er wird wieder." sagte ich mehr zu mir selbst.
"Habt ihr Geschwister MyLady?" erkundigte ich mich bei ihr um auf andere Gedanken zu kommen.

Ich würde gern für sie da sein, wenn sie Probleme hatte. Wenn mir eines hier fehlte, dann eine Freundin. Mit Kayla hatte ich nie etwas zu tun gehabt und mit meinen Brüdern konnte ich Pferde stehlen aber das war nicht das gleiche. Sicher kannte sie das auch. Nur mit Männern Umgang zu pflegen war nicht gerade das einfachste auf der Welt. Gerade wenn man einen Job wie ich hatte. ICh nickte bei ihren Worten.
"Würdet Ihr mir einen Gefallen tun MyLady?" ich sah sie etwas unsicher an. Mich nannte keiner hier Miss und es war mir auch etwas unangenehm, das sie das tat. "Ich würde Euch bitten mich nicht Miss zu nennen. Evangeline und du reicht aus. Mir steht dieser Titel nicht zu und ich könnte in Schwierigkeiten geraten, wenn man das mitbekommt." ich sah sie entschuldigend an. Nicht einmal die Wachen nannten mich Miss. Was auch nicht passen würde. Kayla's Zustand war immer wieder kritisch und Kaleb hatte alle Hände voll zu tun. Ich beneidete ihn nicht darum, dass er MyLady Kayla's LEibwache war. Ich hatte meiner Meinung nach ein deutlich besseres Los gezogen. Aber sicher sah Kaleb das nicht so. Er liebte Kayla auf eine Art wie es nur eine Leibwache tun konnte. Er würde - wie ich - sein Leben für seine MyLady geben. Ich lächelte Callie an. Max hatte in meinen Augen eine gute Wahl getroffen. Man munkelte, dass er Gefühle für sie hegte aber ich sagte nichts und würde auch nicht nachfragen.
"Bitte bedankt Euch nicht. Es gehört zu meinen Aufgaben dafür zu sorgen, das sich Gäste und Bewohner wohl fühlen." klärte ich sie auf. Aber dennoch war ich froh, dass sie sich bedankte. Ich wollte nur, dass sie wusste, wo ich stand und das war weit unter ihr. Nicht dass mich das störte. Im Gegenteil: ich kannte es ja nicht anders. Als Callie meinte, dass sie mich nunr öfter aufsuchen wollte strahlte ich.
"Es wäre mir eine Ehre." sagte ich und lachte dann "Oh MyLady verzeiht ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt." begann ich sie aufzuklären "ich bin nicht verwandelt worden." fuhr ich fort "ich bin ein geborener Vampir. Bis ich 26 war bin ich gewachsen und gealtert aber dann bin ich... nunja stehen geblieben." ich kratzte mich am Kopf und hoffte sie verstand was ich meinte.
"Aber ich bin mehr als zufrieden mit meinem Los. Ich würde es nicht tauschen wollen. Meine Blutlinie setzt Voraus, dass ich Leibwache bin. Mein Vater und meine Mutter waren es auch und davor der Vater meines Vaters und so weiter." erzählte ich ihr. "Mein Bruder Kaleb ist etwas länger gealtert als ich, aber das ist bei Männern normal." ich lachte, denn hier war an sich ja nichts normal. "Normal ist seltsames Wort dafür nicht wahr?" fragte ich sie und sah sie amüsiert an. Kurz hob ich die Hand um ihre Antwort zu verzögern. Ich stieß mich von der Wand ab und trat auf die Wachen zu.
"Wenn ihr weiter bei Hofe sein wollt will ich, dass ihr weiter trainiert. Ich werde morgen einen Test durchführen!" kündigte ich an "Aber was genau es sein wird verrate ich Euch nicht." dann drehte ich mich zu Callie zurück und legte den Kopf schief.
"Möchtet Ihr etwas spazieren gehen? Hier kann ich Euch auch einiges zeigen." bot ich ihr an.
Wie Callie von Max schwärmte war wunderbar. Ich spürte kurz einen Anflug von Neid in mir aufkeimen. Ich hatte weder Zeit noch Möglichkeiten, mich zu verlieben aber ich gönnte es jedem dem es widerfuhr.
"Es freut mich, dass Ihr Euch wohl fühlt und Sir Max Euch gut behandelt. Lasst Euch gesagt sein, je länger Ihr ihn auf diese Art erleben dürft desto besser. Er ist gerecht aber er kann einem auch Angst machen. Ich bin nicht gern in der Nähe wenn er regiert wie er muss." sagte ich leise, denn hier hatten nicht nur die Wände Ohren. Als sie mir Hilfe anbot schüttelte ich leicht den Kopf.
"Es ist sehr großzügig von Euch mir Hilfe anzubieten, aber es wird alles notwendige und mögliche bereits getan." versicherte ich ihr. Sie war echt unglaublich großherzig. Dann beantwortete sie meine Frage und ich sah sie mit großen Augen an.
"Verzeiht." ssagte ich schnell "das tut mir außerordentlich Leid." versicherte ich ihr. "So etwas sollte keinem widerfahren." auch wenn ich meine differenzen mit meinen Eltern hatte, so war ich doch froh das sie mein Leben begleiteten.

Ich schüttelte den Kopf
"Nein nicht doch, MyLady. Ihr habt mich nicht verletzt." lenkte ich ein. "Ich wollte es Euch nur wissen lassen. Es ist mir unangenehm. Bitte versteht dies nicht falsch." ich war etwas zu schnell mit meinen Worten, was zeigte wie unsicher ich in dem Moment war. Gut das Kaleb nicht da war. Er würde mich wieder tadeln dafür. Ich musste acht geben, was ich sagte.
"Ich danke Euch." meinte ich ehrlich zu ihr. In meinen Augen hatte sie bereits einen höheren Rang. Aber ich fand das nicht schlimm. Ich lächelte sie an.
"Ihr konntet es nicht wissen MyLady." sagte ich ruhig und versuchte ihr die Unsicherheit zu nehmen, die sie auf einmal ausstrahlte. Ich würde das Du auch nicht annehmen können. Dafür würde ich mehr als nur ein paar Tage Kerker bekommen. Selbst nach all den Jahrhunderten würde ich nicht einmal meinen Herren so ansprechen. Nur Kaleb und Damien vertraute ich soweit, dass ich es tat. Sie waren ja auch meine Brüder. Ihre Wortwahl war wirklich amüsant.
"Sehr gerne düfrt Ihr dem Traning Beiwohnen MyLady." bestätigte ich nochmal. Ich legte den Kopf schief und hörte ihr zu. Ich musste überlegen, denn über alles wusste ich auch nicht bescheid.
"Soweit ich weiß sind die Mitglieder der Königsfamilie alle geboren. Meine Brüder und ich ebenfalls. Einige der Wachen sind gewandelt aber ich kann Euch leider nicht sagen, wer vom Personal geboren und wer gewandlet wurde." berichtete ich "Ich denke wenn Ihr Sir Max fragt werdet Ihr eine genauere Auskunft erhalten MyLady." musste ich zugeben. Sie sollte stolz sein, denn trotz ihrer Langen Zeit hier konnte ich mich nicht erinnern dass es jemals so war. Als Callie mir dann ein Kompliment mache wurde ich verlegen.
"Vielen Dank MyLady. Auch bei Euch hat man die perfekte Schönheit eingefangen." gab ich zurück. Als Callie dann meine Anweisung kommentierte musste auch ich lachen.
"Ja ist es nicht einfach sich hier durchzusetzen. Gerade jetzt nach dem Krieg." ich seufzte leise.Sie schien große Stücke auf Max zu halten und das ollte sie auch. Er war toll und eine großmütiger Herrscher. Ich konnte mir keinen besseren Vorstellen. Sie spannte den Sonnenschirm auf und wir liefen los. Bei ihren Worten zögerte ich einen Moment.
"MyLady ich bitte Euch bringt mich nicht in diese Lage." ich sah sie bittend an und merkte, dass sie nicht locker lassen würde. Ich seufzte "Nunja was man sich erzählt ist nicht viel. Man zieht seine Schlüsse aus dem was der Herr tut." begann ich zu erzählen. "Soweit ich mich erinnern kann hat er noch nie einen Menschen mit aufs Schloß gebracht und ihn geandelt. Erst recht keine Frau." sagte ich leise und sah sie kurz verlegen an.
"Wir sind nicht dumm MyLady. Nicht das ich glaube, dass Ihr das von uns denkt." legte ich gleich nach "Aber wir beoachten, dass gehört zu unseren Aufgaben hier im Schloß und wir haben gelernt schnell zu denken und zu schlussfolgern." Ich hoffte sie verstand was ich ihr sagen wollte. Ich nickte ihr zu als sie weiter über Kaleb sprach.
"Es geht ihm besser. Das was ihm helfen würde wäre Vampirblut aber er würde Abhänging von dem Vampir werden der ihn heilt. MyLady Kayla wurde dadurch von meinem Bruder Abhänging und ich versichere Euch, dass ist alles andere als Schön." ich schluckte
"Und so sehr ich meinen Bruder liebe ich möchte nicht, dass er abhänging von mir wird." ich dachte an den vorfall den Kaleb für immer zeichnete.
"Ich habe meinen Bruder gezeichnet und er hat mir vergeben aber ich möchte ihm nicht noch eine Last aufladen." erzählte ich leise. Dann nickte ich ihr zu und war etwas überrascht als sie meine Hand nahm.
"Ich danke Euch MyLady. Ich verspreche Euch wenn Ihr etwas tun könnt, dann werde ich es Euch wissen lassen." versprach ich ihr. Sanft drückte ich ihre Hand und lächelte ihr zu.
"Ihr seid eine starke Persönlichkeit." stellt ich fest "das braucht das Schloß." wir gingen an den Stallungen vorbei und deutete hinein.
"Wie man unschwer erkennen kann sind hier die Stallungen der Pferde. Wir haben Stallburschen die sich um die Pferde kümmern und sie erledigen Ihre Arbeit gut." versicherte ich "Solltet Ihr also eines Tages eines dieser Tiere Euer Eigen nennen dann ist es hier in guten Händen." ich lächelte und winkte einem der Mägde zu, die gerade beim Ausmisten war.