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Dieser prächtige Wald liegt im Norden Paleth. Der Fluss Seraphin lässt dieses Gebiet blühen. Ein einsamer Priester ließ sich in diesem Wald nieder und erbaute ein Kloster, aber auch die Diebe der Nacht blieben nicht ohne Taten.


Der Wind heulte laut in den Baumkronen der dichten Wälder des Königreiches. Regen und kirschkerngroße Hagelkörner prasselten zwischen die grünen Blätter, ließen junge Äste knacken und die wilden Tiere Schutz in ihren Nestern und Höhlen, unter ausladenden Ästen oder im Windschutz dichter Tannendickichte suchen.
Dicht über den Hals einer vor Nässe glänzenden Reitechse gebeugt, kauerte ein Reiter auf dem müden Reittier. Mühsam stolperte Das Pferd gegen Wind und Wetter den schlammigen Pfad entlang, der sich durch den Wald zwischen Phappo und Zippos wand. Der Wind blähte den weiten Umhang des Reiters auf und ließ die Gestalten von Reiter und Tier sich gespenstisch und grotesk verzerren. Ein einzelner Blitz zuckte über den nachtschwarzen Himmel und fast auf dem Fuße folgte der Donner. Gleißend hell schlug der Blitz in eine hohe Eiche am Wegesrand ein. Der gewaltige Stamm spaltete sich mit einem dumpfen Ächzen in zwei Teile und kippte langsam, beinahe gemächlich und fast als würde die Zeit auf einmal langsamer als sonst vergehen, auf die Straße. Funken, Äste und einzelne Holzsplitter krachten mit ihm auf den Weg, als die Zeit plötzlich wieder ihren normalen Lauf zu nehmen schien. Das Pferd bäumte sich entsetzt auf und kreischte hell, die Augen panisch verdreht, so dass nur noch das Weiße in seinen zu sehen war. Das furchterfüllte Kreischen des Tieres klang fast wie das eines kleinen Kindes, es wich zurück und mit einem Ruck wurde der Reiter von seinem Rücken geworfen, als es im Schlamm des Weges ausglitt. Krachend schlug der Reiter auf dem Weg auf. Kopflos und in Panik floh die Stute vor dem brennenden Baum. Später in der Nacht war das Gewitter vorübergezogen. Silbernes Mondlicht glitzerte auf den nassen Blättern und spiegelte sich in den zahlreichen Pfützen auf dem aufgeweichten Weg. Eine reglose Gestalt lag neben den verkohlten Trümmern einer gewaltigen Eiche auf dem Pfad. Schlamm und Regen, Holzsplitter und kleine Blätter besudelten den feinen Umhang und die dunkle Lederrüstung der Gestalt. Helles, feines Haar quoll aus der Kapuze hervor, die ihr gänzlich über den Kopf gerutscht war. Der Wind zerrte an der Kapuze und legte schließlich das Gesicht der Gestalt frei. Ebenholzfarbene Haut, ein Gesicht, eingerahmt von Goldbraun glänsenden Haar, mit hohen Wangenknochen. Mühsam blinzelte die junge Triadin, ihre grünen, mandelförmigen Augen waren noch glasig und benommen. Sie stöhnte leise. Mit einem Ruck setzte sie sich auf und ihre Hand glitt an den Knauf eines Dolches an ihrem Gürtel. Aber außer dem Wind und dem Wald mit all ihren Klängen war niemand da. Langsam entspannte sie sich und stand taumelnd auf. Der Blick der Smaraktgrünen Augen glitt über die dichte Mauer des Waldes, den schlammigen Weg und schließlich zu den Sternen. Es schien, als versuchte sie, am Stand des Mondes die Zeit abzuschätzen, die vergangen war und zuckte zusammen. Zu spät, sie würde viel zu spät ankommen . Wieder glitt ihr Blick über den Wald. Der Weg durch ihn hindurch würde ihr Stunden auf dem schlammigen Pfad abkürzen... Das leise Wispern der Blätter im Wind begleitete die Triadin auf ihrem Weg durch den Wald. Wie Schatten durch Schatten huschte sie durch die Nacht. Immer wieder blieb sie stehen und blickte sich um. Die dunklen Bäume, stumm und doch lebendig, türmten sich vor ihr auf. Sie wusste wohl, wer Herr in diesem Wald war. Sie hasste seine Herren, sie hasste die Elfen. Sie hetzte weiter. Erschöpft hielt sie inne. Kletten, kleine Äste, Dornzweige und Blätter hatten sich in ihrer Rüstung verfangen, fast, als hätten die Bäume selbst versucht, sie festzuhalten. Unzählige kleine Schrammen verunzierten die sonst makellose Haut. Sie kauerte sich hin und schöpfte Atem. Mühsam blinzelte sie zu den Sternen empor. Welche Richtung...? "Usstan phlith l´darthiiren!", flüsterte sie. "Usstan daewl nind orn´la jal el ulnin!" Ein leises Geräusch ließ sie herumfahren und sich ducken. Ihre Hand lag auf dem Knauf ihres Dolches noch bevor sie das Geräusch ausmachen konnte. Sie hörte leise Stimmen, zwei Stimmen. Worte in einer fremden und doch elend vertrauten Sprache. Melodisch, lachend, voller Fröhlichkeit. Die Junge Prinzessin Araty verzog hasserfüllt das Gesicht, ihre grünen Augen glommen auf. " Sprechet, wer ihr Seit, und euch wird nichts passieren. Zeig euch, Oder seid Ihr so feige?"

RE: Der Wald Arus
in Länderreien um Tenebris 25.03.2013 10:39von Ramiel Dyrastrae Iola (gelöscht)

Als das Gewitter seine Macht zur Schau stellte und dem Wald seinen Zorn entgegenkommen liess, schlugen unweit über den Wolken die Flügel einer Drachin, während der Boden unter ihnen beobachtet wurde von einem beseelten, durchdringenden Auge - dem eines jungen Mannes. Je weiter die dunklen Gewitterwolken in das Land hineinzogen, desto tiefer sank die geflügelte Kaiserin schwebend zu Boden. Das Lachen und amüsierte Wispern kleiner, hochmütiger Elfen prägte das nur allzu majestätische Gesicht einer Natur, die ihrem Ende wahrscheinlich schon bald gegenübertreten muss. Iolarin, die Drachin, setzte gemächlich und für ihre beachtliche Größe sehr leise auf um anschließend ihren Gefährten, den Wächter Ramiel, einen jungen, deutlich angespannten Mann, abzusetzen.
Unweit von der Triadin Araty schlich er durch den ihm wohlbekannten Wald während Iolarin an Ort und Stelle verharrte. Sie sah, was er sah und wusste, was er weiß. Sie musste nichts tun, ausser ihn gewähren zu lassen.
Für Ramiel war es Zeit, seinen Speer in die Hand zu nehmen und sich mit seiner Hilfe und Schutz einen Weg durch das Geäst des dicht bewachsenen Waldes zu bahnen. Bald sah er einen noch qualmenden Baum in der feuchten Luft und kurz darauf sah er, wie eine junge Frau mit jemandem zu reden versuchte. Doch die einzige Antwort, die sie erhielt, war amüsiertes und deutlich arrogantes Kichern und Flüstern aus den Büschen, Sträuchern und Blättervorhängen. Sein goldenes Drachenauge schnitt wie eine helle Klinge durch die Dunkelheit und auch die Präsenz eines alten, antiken Wesens zwang sich unter die Haut derer, was sie einst fürchten lernten. Das Flüstern verklang abrupt und Ramiel setzte seinen Weg fort. Diesmal ohne die belustigten Kommentare der kleinen Herren des Waldgrün. Eine Klinge ragte durch die Äste hervor, die dann langsam diese beiseite schob. Stumm trat er aus dem Schutz des natürlichen Bollwerks hervor und steckte vor ihr stehend seinen Speer in der Hand haltend in den matschigen Boden. Seine Kleidung lässt nur allzu deutlich auf seine Herkunft schließen. Bis auf seine Oberarme, Beine und Kopf sind sämtliche seiner Körperstellen mit Drachenschuppen bedeckt. Die Körperteile, die nicht geschützt sind, werden von einer tiefschwarzen Hose, eine gewobenes Material aus der Wolle von Muraks gefertigt, bedeckt. "Alles in Ordnung?" Erklang seine relativ junge Stimme, die einen rauhen Unterton besitzt. Doch man sah ihm an, das er keinerlei Furcht kennt, ganz im Gegensatz zu Araty, die deutlich mitgenommen aussah.


Die junge Triadin stutze. Und hielt ihre Hand noch immer am griff des Dolches der sich an ihrem Gürtel befand. Fast schon knurrend gab sie ihn als Antwort. „Was wollt ihr, Fremder? Diese Gegend ist euch nicht geweiht. Also suchet wo anders nach dem Abenteuer. Es ist gefährlich Die Diebe der Nach-“
Doch die Junge Triadin hielt inne. Schon wieder ein Geräusch, genau wie kurz zuvor. Sie schaute sich um, zückte nun doch ihren Dolch und schlich leichtfüßig über das Geäst am Boden, keines Fehlers vermag sie willigen, ihr blick gleitend zu Ramil. „hast du das gehört?“ fragte Araty den fremden der in diesen Moment eine kleinere Bedrohung zu sein schien. „warte hier…“ mahnte sie ihn und verschwand im Dickicht des Waldes und tauchte unter dem hohen Gebüsch unter.


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